Speed is Sex, but Distanz is Love
Challenge Roth, Deutsche Meisterschaften Langdistanz 3,8/180/42,2
Insgesamt 8 Athleten vom OSC haben sich in diesem Jahr der Herausforderung "Ironman" gestellt und sind zur Challenge nach Roth gereist. Iris, Swantje , Mirco, Frank , Jörg, Dirk und Sören außerdem noch Kristina als Staffelschwimmerin.
Dazu war noch ein geniales Supporterteam bestehend aus, Claudia, Marco, Nils, Marcus und Monika, plus den Überraschungsgästen "Eisenkalle" und Jutta sowie Sassi mit Thomas, vor Ort.
Alle Teilnehmer waren nun heiß auf diesen Wettkampf, schließlich dauerte die Vorbereitung fast ein Jahr. Mit jedoch unterschiedlichsten Gefühlen und Erwartungen. Teilweise angeschlagen, sehr ambitioniert oder einfach nur locker. Auf jeden Fall steht man voller Ehrfurcht vor dieser Herausforderung, so viel kann an diesem Tag passieren da nicht alles planbar ist.
ROTH = Triathlon
Nirgends auf der Welt gibt es seine solche Atmosphäre. In den Tagen vor den Start konnte man auf dem Wettkampfgelände Triathlon quasi Atmen. Auf der Pastaparty und der Wettkampfbesprechung bekommt man eine Gänsehaut! Alles ist irgendwie anders, noch intensiver. Unbeschreiblich, am besten selbst erleben!
Der Wettkampf.
Nahezu ideale Bedingungen , ca. 26 Grad, sonnig, leichter Wind aus Nord, Wasser ca. 21,5 Grad, so der Forecast.
6:30h der erste Startschuss. Die Profis! Das Herz schlägt bis zum Hals, schnell nochmal zum Dixi! Challenge, das bedeutet faire Wellenstarts. Wir starten in der Reihenfolge Mirco, dann Iris und Swantje, Sören, Jörg, Frank und schließlich Dirk. Jeder ist nun auf sich allein gestellt, am längsten und härtesten Tag des Jahres. Jetzt werden unendliche viele Trainingsstunden auf die Strecke gebracht. Zuletzt startet dann noch Kristina für ihre Staffel.
3,8 km schwimmen im Kanal, von Brücke zu Brücke! Verdammt, ganz schön weit, man kann kaum von einer Brücke zur anderen sehen. Ca. 60 bis 90 Minuten, Armschlag um Armschlag. Doch die Zeit ist jetzt relativ, plötzlich ist man schon da. Wo? In einer unglaublichen Stimmung. Motivation pur! Ruhe bewahren, Beutel suchen. Alles wurde schon während des Schwimmens durchgespielt. Die üblichen Handgriffe bis hin zum Rad aufnehmen.
180 km Radfahren. Ryhtmus finden, keep cool, bloß nicht hinreißen lassen. Der flüssige Kurs in Roth fängt recht human an . Es geht leicht bergab, ideal. Die ersten leichten Steigungen, kein Problem. Es wird wärmer , es wird heiß, man merkt es an den Steigungen. Mit Vollgas geht es Richtung Greding. Linkskurve, plötzlich die Wand, laute Musik, viele Menschen. Kette links und hoch stampfen. Geht doch:-), jetzt wieder flüssig Richtung Solarer Berg. Alp de Huez ist nichts dagegen, man fährt in eine Wand aus Menschen. Wo ist der Berg? Tausende tragen ein rüber und schon ist man oben. Geiiiiiiillll ! Wir sind die Größten, wir sind Helden. Zumindest fühlt es sich so an. Ernüchterung! Verdammt heiß wird es, immer schön kühlen. Da stehen die Freunde und schicken uns lautstark in die zweite Runde. Der Wind nimmt nun doch etwas zu. Es wird härter! Beim zweiten mal ist alles anstrengender. Doch endlich kommt die Wechselzone 2 in Reichweite. Jetzt nur noch kleine Gänge fahren und das Lactat aus den Beinen bekommen. Wenn möglich auch noch etwas dehnen auf dem Rad. Schon ist man da, und wieder hat man alle Handgriffe vorgedacht. Aber was in der Wechselzone passiert gibt es nur in Roth. Unglaublich motivierte Helfer! Sie nehmen das Rad, reichen dir den Beutel, helfen dir beim anziehen und cremen dich sogar ein. Am liebsten würde man bleiben! Trotzdem, keine Zeit verlieren und auf die Laufstrecke.
42,2 km Rundkurs. Meistens gerade aus, meistens am Kanal, meistens in der prallen Sonne. Mental nicht gerade einfach. Wieder muß ein Rythmus gefunden werden. Bloß nicht überzocken. Wo ist der Fahrtwind? Ich glaube ich platze, Wasser! Erste Krämpfe werden einfach weggelaufen. Runter zum Ländle. Hier steht die Luft und die Massen. Unser Support Team puscht uns, schön sie zu sehen. Ab jetzt ist der Blick aber fokussiert. Konzentration auf Kühlung, Trinken und Puls. Ewig weit ist es bis zum ersten Wendepunkt. Wo sind die Anderen? Wie geht es ihnen?
Einer nach dem Anderen taucht auf. Riesen Freude, da ist Swantje. Juchhuuu! Erste Gedanken man könnte es schaffen, man wird es schaffen! Doch jetzt kommen auch die Kriesen und der zweite Wendepunkt. Fies, in der prallen Sonne leicht bergauf. Mann kann keine Gele, Isodrinks oder Cola mehr sehen, alleine der Gedanke daran bringt einen zum Würgen. Aber man braucht das Zeug, sonst bleibt man einfach stehen. Scheiß Hitze, zurück zum Kanal da war eine Passage mit Schatten und leichter Briese. Gewissheit! Ich schaffe es! Jetzt mal ein vorsichtiger Blick auf die Uhr. Erste Gedanken die über das Finish heraus gehen. Die Zeit rückt nun in den Focus. Die Bestzeit wird real. Nochmal durchs Ländle, dann hoch nach Roth gestampft, über den Marktplatz und zurück zum Stadion. Hinein in den Hexenkessel. Gänsehaut , Tränen, Erleichterung, Freude, Müdigkeit. Da sind alle unsere Freunde wieder, ihr seit Weltklasse! Danke! Wenn ich im Ziel bin lass ich mich einfach fallen, alles ist egal. FINISH!!
Jetzt erstmal ein Weizen und ab zu den Freunden ins Stadion und mit ihnen gemeinsam auf die anderen warten. Mirco ist schon lange da. Dann kommt Jörg gezeichnet vom Marathon. Iris, wie immer ziemlich locker. Wo, ist Sören? Ausgestiegen bei km 32, Schwindelanfälle. Jetzt kommt unser Rookie Dirk mit schmerzverzerrten Gesicht . Ab km 5 nur noch humpelnd. Du Tier, Respekt! Und schließlich Swantje, lächelnd, platt und wie immer in neuer Bestzeit.
Unsere Support Team checkt sogar unsere Räder aus, während wir versuchen unsere Speicher wieder zu füllen. Gemeinsam genießen wir dann diese einmalige Atmosphäre im Stadion. Jeder wird frenetisch ins Ziel gepuscht. Caroline Steffen meint später sogar, daß sie nächstes Jahr lieber ein paar Stunden später finisht um diese Erlebnis auch zu gekommen. Dann das große Feuerwerk, das gibt uns den Rest. Ein unvergesslicher Tag.
Und wie man lesen kann, ziemlich emotional. Eben Roth.
Frank Gaida
Ergebnisse
Frauen
Platz Platz-AK Name Schwim T1 Bike T2 Run Gesamt
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216. 32. (W45) Burghardt, Iris 1:34:11 5:59 6:02:26 4:28 4:31:34 12:18:35
296. 55. (W40) Steudte, Swantje 1:33:43 7:37 6:33:01 8:34 4:41:09 13:04:01
Männer
Platz Platz-AK Name Schwim T1 Bike T2 Run Gesamt
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276. 63. (M40) Strüber, Mirco 1:04:29 2:44 5:04:03 1:57 3:38:37 9:51:48
1108. 61. (M50) Gaida, Frank 1:09:04 2:34 5:31:44 3:37 4:17:49 11:04:46
1532. 361. (M40) Mannott, Jörg 1:19:06 4:01 5:43:43 2:53 4:30:52 11:40:33
1768. 356. (M45) Brettschneider, Dirk 1:13:37 4:25 5:52:17 3:37 4:45:59 11:59:53
Internationale OSC Meisterschaften 2017 in Otterndorf
Es war mal wieder soweit! Saisonausklang in Otterndorf!